Welche Therapieformen gibt es?

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass rationale Gedanken eines Menschen richtiges, gesundes und konstruktives Empfinden und Handeln auslösen, irrationale Gedanken dagegen, bewirken psychische Störungen.

Ziel der Therapie ist es, dass der Patient seine Unvernunft oder falsche Logik einsieht und sozusagen „gesund“ handelt.

Die Verhaltenstherapeuten benutzen oft ein einfaches Modell um ihre Arbeit zu erklären:
Der Gedanke löst das Gefühl aus, worauf entsprechendes Verhalten sich einstellt. Der Gedanke ist also die „Ursache“ der Störung.

Die Verhaltenstherapie widmet sich dem gesamten sozialen Lebensumfeld des Patienten und will ihren Blick auf die Entstehung des Problems und seiner Veränderung richten.

Quelle: Psychologie heute: welche Therapie?

Psychonanalyse

Der Urheber der Psychoanalyse war Sigmund Freud. Er entwickelte im Jahre 1900 die Traumdeutung, danach arbeitete er Grundkonzepte der psychoanalytischen Behandlungskonzepte heraus.

Freuds „Persönlichkeitsmodell“ ist die wohl bekannteste Theorie: Er teilte die menschliche Psyche in drei Instanzen auf, das „Es“, das „Ich“ und das „Über – Ich“. Das „Es“ verkörpert die triebhaften Impulse wie z. B. Grundbedürfnisse (Essen und Trinken, Schlafen, Sexualität etc.).

Das „Über – Ich“ ist für die moralischen und ethischen Wertvorstellungen zuständig und übernimmt eine Gewissensfunktion. Es ist stark an der „Norm und Moral der Gesellschaft“ orientiert und umfasst den Bereich der „Gebote und Verbote“. Das „Ich“ versucht zwischen beiden Instanzen einen Kompromiss herzustellen, indem es zwischen den triebhaften Impulsen (Es) und dem moralischen Gewissen (Über-Ich) vermittelt.

Ein bekannter Psychologe, der sich Freuds Theorien zu nutze machte, war Alfred Adler (1870 – 1937). Er entwickelte die „Individualpsychologie“. Statt einer Gliederung der Psyche wird in der Individualpsychologe die „Einheit und die Ganzheit einer Person, sowie die Einmaligkeit jedes Menschen“ hervorgehoben. Adler unterstreicht ebenso die „Fähigkeit des Organismus zu Wachstum und besonders zur Überwindung von Mängel“.

Ein weiterer bekannter Psychologe, der sich mit Freuds Psychoanalyse beschäftigte und sie erweiterte, war Carl. Gustav Jung (1875 – 1961). Er entwickelte die „analytische Psychologie“. Die Psychoanalyse, die Individualpsychologie und die analytische Psychologie bilden drei große klassische tiefenpsychologische Schulen. Nach Jung ist die Psychologie eine „Wissenschaft vom Bewußtsein“. Das „Ich – Bewußtsein“ entwickelt sich im Sinne von „Ich bin“ erst in der späten Kindheit. Jung behauptet, dass wir nachts in den Zustand des „Unbewußten“ fallen.

Hypnotherapie

Die Hypnotherapie ist ein sehr altes, aber gleichzeitig auch modernes Heilverfahren. Die klinische Hypnose wird in den letzten Jahren bei folgenden Erkrankungen angewendet: bei Verhaltensproblemen wie Bettnäßen, Nägel kauen, Übergewicht, Phobien, Zwänge, Schlafstörungen und bei chronischen Erkrankungen wie chronische Schmerzen, Migräne, Asthma, Heuschnupfen und Hypertonie.

Die Ziele der modernen Hypnotherapie sind:

  • Eine „Harmonisierung des inneren Milieus“ durch Entspannung, Stressreduktion und Regeneration“.
  • Eine „Erhöhung der Suggestibilität“ durch „Suggestion von Verhaltensänderungen, Einstellungsänderungen und Heilprozessen“
  • Eine „Veränderung der Wahrnehmung“ durch „subjektive Zeitverzerrung und Hypno – Analgesie
  • Eine „Aktivierung der Vorstellung“ durch „Visualisierung von Heilvorgängen, Umstrukturierung und Symbolisierung von Sichtweisen und Suggestion methaphorischer Repräsentation“.

Die Wirksamkeit der Hypnotherapie wurde bei der Schmerzbehandlung, der Raucherentwöhnung sowie der Depressions- und Angstbehandlung nachgewiesen. Auch bei Krebserkrankungen ist eine längere Überlebenschance durch die Hypnotherapie belegt worden.

Quelle:“Hypnose in der Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin“ von Dirk Ravenstorf/ Burkhard Beter

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